Deutschlands Rolle im modernen Walfang

Der deutsche Walfang hat lange Traditionen. Schiffe und Mannschaften aus Schleswig-Holstein haben in einem großen Umfang am älteren Walfang teilgenommen. Viele Deutsche dienten im 17. Jahrhundert als Mannschaften in den niederländischen Walfangflotten. Der deutsche Historiker Klaus Barthelmess beschreibt, dass die Deutschen seit 1860 in den modernen Walfang involviert waren. Mehrere Expeditionen wurden geplant, durchgeführt jedoch nur kurzfristige und weniger erfolgreiche Expeditionen. Dazu zählen unter anderen der Walfang und die Grubenarbeit auf der Bäreninsel (Bjørnøya) im nördlichen Eismeer (Nordishavet).

Deutsche Interessenten versuchten 1872 im Jarfjord in der Finnmark eine Fangstation zu bauen. Dazu wollten sie Svend Foyns moderne Fangmethoden, mit Dampfschiff und Granatharpunen, benutzen. Dies wurde jedoch verhindert, da Svend Foyn das Monopol auf die Fangausrüstung hatte. Zwischen 1900 und 1914 betrieben deutsche Walfanggesellschaften kurzfristige Walfangprojekte in Chile, im deutschen Südwest-Afrika (Namibia) und auf Island. Mehrere deutsche Walfangschiffe wurden in Norwegen gebaut. Es fand eine gewisse Zusammenarbeit mit den norwegischen Walfangredereien und Investoren statt. Ende der 1920-er Jahren wurden neue Walfangpläne durch die kritischen, ökonomischen Umstände in Deutschland, verhindert. Die erste deutsche Walfangexpedition fand im Jahre 1936 statt, und hatte ihr Ziel in der Antarktis mit der Kocherei „Jan Wellem". Der Höhepunkt des modernen deutschen Walfangs war in den 1930-er Jahren. Daraus entwickelte sich ein angestrengtes und konkurrierendes Verhältnis zwischen Norwegen und Deutschland.

 

DIE RELATIONEN ZWISCHEN DEUTSCHLAND UND NORWEGEN

 

Das norwegische Verhältnis zu Deutschland basierte hauptsächlich auf den Handel und den kulturellen Einfluss. In den Jahren vor dem ersten Weltkrieg machte der Import von Deutschland über 30% des norwegischen Imports aus. Nur Großbritannien kaufte mehr norwegische Waren als Deutschland in diesem Zeitraum. Auf der kulturellen Ebene spielte Deutschland eine wichtige Rolle. Im 19. Jahrhundert hielten sich viele zentrale, norwegische Künstler in Deutschland auf. Die Universität in Kristiania (Oslo) wurde stark von den wissenschaftlichen Idealen in Deutschland beeinflusst. Die deutsche Sprache war die erste Fremdsprache die norwegische Schüler lernten. Am Anfang des 20. Jahrhunderts expandierte der deutsche Tourismus nach Norwegen.

 

Die Versailles- Vereinbarung 1918 begrenzte die deutsche Handelsfreiheit. Deutschland hatte in den 1920-ern einen verhältnismäßig bescheidenen Platz in der norwegischen Außenpolitik. Die Deutschen versuchten ihr Land durch internationalen Einfluss und durch die handelspolitische Entwicklung zu stärken. Skandinavien spielte in dieser Strategie eine relativ wichtige Rolle. Der U-Bootkrieg im ersten Weltkrieg und der Verlust von 2000 norwegischen Seeleuten führte zu einer antideutschen Stimmung unter dem norwegischen Volk. Der Wahlkampfsieg der Nazis und die Machtübernahme 1933 hatte einen kräftigen Niedergang, zwischen den politischen Relationen von Norwegen und Deutschland, zur Folge. Deutschland zeigte sich jetzt als eine dynamische und dominierende außenpolitische Macht. Das Ende der 1930-er kennzeichnete sich durch eine verstärkte Distanz zwischen Norwegen und Deutschland, auf Grund von maßgebenden Konflikten. Eine wichtige Streitfrage war der Walfang.

 

DER KONFLIKT AUF GRUND DES WALFANGS

 

Der Verkauf von norwegisch produziertem Walöl an Deutschland 1934 leitete einen norwegisch-deutschen Walkrieg ein, der seinen Höhepunkt 1939 erreicht hatte. In der Zwischenkriegszeit hatte Deutschland ein starkes Bedürfnis für billige Fettrohstoffe, die zur Herstellung von Margarine benötigt wurden. Die Folge war, dass der Rohwarenmarkt zu Beginn der 1930-ern kollabierte. Der europäische Verbrauch von Margarine verminderte sich bedeutend. Der Preisfall war für das Walöl und das Kokosnussöl- die beiden wichtigsten Rohprodukte, die zur Herstellung von Margarine verwendet wurden am größten. Dies hatte eine wichtige Bedeutung für den Zugang von Fettrohstoffen, die Deutschland benötigte. Der Zugang von ausländischer Währung war begrenzt. Verglichen mit den inländischen Produktionskosten von Butter, wurde es weitaus billiger Margarine von importierten Rohwaren zu produzieren. Norwegen war Deutschlands wichtigster Lieferant von Walöl.

 

In Deutschland wurden drei alternative Lösungen besprochen, die die Versorgung von Walöl sichern sollte. Der erste Vorschlag war eine eigene Walfangflotte zu bauen. Der Zweite, norwegische Expeditionen zu kaufen oder zu mieten. Eine deutsche Walfangflotte zu bauen war zur Zeit, auf Grund der ökonomischen Krise in Deutschland, nicht realisierbar. Die Deutschen verfügten nicht über qualifizierte Mannschaften und das hätte bedeutet, dass sie von norwegischen Fachleuten abhängig gewesen wären, um den Walfang zu betreiben. Es endete mit der dritten Lösung: die Deutschen drohten den Norwegern mit dem eigenen Walfang, um den Preis für das norwegische Walöl zu senken.

 

Der Hintergrund für den Walkrieg war, dass eine große Menge Walöl in nur einem Handel an den deutschen Staat verkauft wurde. Früher lieferte man kleinere Mengen von norwegisch produziertem Walöl an private Käufer in Deutschland. Der Kauf dieses Walöles 1934 war Teil des deutschen „Fettplans" vom 23. März 1933. Die Norweger wollten an einen Käufer außerhalb des Trustes verkaufen.

 

Deutschland mangelte in der Zwischenkriegszeit ausländische Währungen, konnten den Schiffswerften aber technische Kompetenz anbieten. Deutschland lieferte Schiffe, Maschinen und führte Schiffsreparationen für die norwegischen Walfanggesellschaften aus, und bekamen dafür Walöl. Deutschland drohte damit ihren eigenen Walfang zu betreiben, wenn die Norweger die sogenannte „Clearingabmachung" nicht akzeptieren würden. Das Walöl war ein Zahlungsmittel in einem Dreieckhandel: die Walfanggesellschaften konnten ihr Öl verkaufen, die deutschen Schiffswerften bekamen Verträge, und der deutsche Staat erhielt Rohstoff um den Fettplan zu realisieren. Deutschland verschaffte sich Fettrohstoffe ohne ausländische Währung zu benötigen mit Ausnahme von kriegswichtigen Rohstoffen. Die norwegischen Walöllieferungen in den 1930-er Jahren spielten eine wichtige Rolle im Bezug auf Deutschlands Aufrüstung.

 

Die Pläne bezüglich des deutschen Walfangs, nahmen Ende 1935, Anfangs 1936 Form an. Der Grund dafür: eine bedeutende Preiserhöhung (50%) des in Norwegen produzierten Walöles. 1936 handelte der Walfangkonflikt zwischen Norwegen und Deutschland vom Verkauf des norwegischen Walöles, von einer eventuellen Miete norwegischer Expeditionen, von einer Regulierung des Walfangs, von der „Clearingabmachung" und vom Anteil des Walöles darin. Die Hauptfrage für Norwegen war ob man mit Deutschland zusammenarbeiten sollte, um den Bau von neuen Kochereien in Deutschland, zu verhindern. Deutschland war mit dem Quantum und dem Preis des Walöls unzufrieden. Es war ihnen auch ein Dorn im Auge, dass sie von Norwegen abhängig waren um sich die wichtigen Fettrohstoffe zu sichern. Die Deutschen hatten das Ziel sich selbst mit Rohwaren, für die Fettindustrie, zu versorgen. Ein eigener Walfang wurde ein wichtiges Element im zweiten deutschen Vierjahresplan (1937-40).

 

Die Norweger verstanden, dass Deutschland den Wunsch hatte aus ökonomischen und ernährungsmäßigen Gründen ihren eigenen Walfang zu betreiben, sie wollten aber nicht dazu beitragen eine deutsche Walfangflotte aufzubauen. Der Konflikt zwischen Norwegen und Deutschland hatte seinen Ursprung in Norwegens Wunsch, anderen Walfangnationen eine Fangregulierung aufzuzwingen, die Totalquote zu begrenzen und anderen Ländern den Einstieg in den Walfang zu verbieten. Der norwegische Staat wollte Konkurrenz verhindern, da er zur Zeit der größte Produzent von Walöl war. Hinzu kam, dass der Staat eine Besteuerung des Walbestandes forderte. Der handelspolitische Druck der Deutschen wurde trotzdem zu stark. Die Norweger konnten den deutschen Walfang nicht verhindern.

 

Das norwegische Walfanggesetz verbot den Verkauf von Material und machte es den Deutschen somit schwer in Norwegen Walfangexpeditionen zu kaufen. Der Mannschaftsparagraf verbot Norwegern neue ausländische Walfänger anzuheuern. Der Paragraf funktionierte jedoch nicht wie erwartet. Die Besatzung auf den vier deutschen Walfangexpeditionen in der Saison 1937-38 zählte 1434 Mann. Davon waren 38,5% Norweger. In der folgenden Saison sank der Anteil auf 26,5%. Der große Anteil Norweger ist darauf zurückzuführen, dass Norwegen in den 1930-er Jahren über eine hohe Arbeitslosenrate verfügte, und dass die Arbeitsbedingungen in den deutschen Walfangredereien besser waren, als die der Norweger. Es ist den Norwegern nicht geglückt die Deutschen am Bau von Walfangschiffen zu hindern. Trotz des Mannschaftsparagrafen und des Verbotes Material zu verkaufen oder zu vermieten (ab 1937), haben 3 norwegische und eine britische Expedition 1938-39 für Deutschland gefangen. Die Expeditionen waren wie schon erwähnt teilweise mit norwegischer Arbeitskraft bemannt. Der Anteil sank jedoch jährlich.

 

In den Saisons 1936-37 und 1937-38 produzierte Deutschland in 3 und 6 Expeditionen so viel Walöl, dass man 1938 gleichviel Walöl disponierte, wie Norwegen 1935 importierte. In kurzer Zeit verlor Norwegen den wichtigsten Abnehmer des Walöles. Die nationalsozialistische Zeitung „Völkischer Beobachter" hatte bekannt gegeben, dass Deutschland 10 moderne Walfangexpeditionen plante. Dieser Plan konnte nur teilweise realisiert werden, weil die Norweger zwei Walfangexpeditionen vermieteten und eine an Deutschland verkauften. Zusätzlich kauften die Deutschen die Kocherei „Wikinger" von den Engländern. In Deutschlands letzter Vorkriegssaison, 1938-39, fingen sieben schwimmende Kochereien und 56 Walschiffe für Deutschland. Dies machte Deutschland zur drittgrößten Walfangnation.

 

DIE DEUTSCHEN GESELLSCHAFTEN UND DIE SCHWIMMENDEN KOCHEREIEN

 

Erneuerte Pläne vom deutschen Walfang sind den beiden Kapitänen Otto Kraul und Karl Kircheiss zuzuschreiben. Kraul war einer der wenigen Deutschen, der mit dem modernen Walfang Erfahrung hatte. Er war Schütze und Fangleiter in Argentinien und auf Süd Georgien. Später arbeitete er für die sowjetische Walfanggesellschaft bei Kamtsjatka, bevor er von Deutschland aus den Auftrag bekam, die erste Expedition in die Antarktis zu leiten. Dafür sollte die Kocherei „Jan Wellem" benutzt werden. Karl Kircheiss war während des ersten Weltkrieges Offizier auf einem deutschen Kreuzer. Später nahm er an mehreren Reisen in die Antarktis teil, und arbeite auf einem norwegischen Walschiff auf Süd Georgien. Kircheiss propagierte für den deutschen Walfang mit Hilfe von eigenen Büchern und eigenem Filmmaterial. Karl Kircheiss hatte eine leitende Position in der „Erste Deutsche Walfang-Gesellschaft m.b.H." die im März 1935 gestiftet wurde.

 

Diese Gesellschaft baute ein älteres Schiff zu einer Walkocherei um. „Jan Wellem" wurde eine moderne und technisch avancierte Kocherei und die erste Kocherei mit auswändig rotierenden Kochapparaten. Für die Expedition wurden acht Walschiffe gebaut, „Treff" I-VIII. Eine Folge des norwegischen Mannschaftsparagrafen und des Boykotts der Seemannsorganisationen war, dass die Rekrutierung von Mannschaften für den Fang schwierig wurde. Von insgesamt 272 Mann, waren 17 Norweger- der Schiesser auf dem Walschiff inkludiert. Der Ertrag der Saison 1936-37 bestand aus 920 Walen und 61 992 Fässer Walöl. In der nächsten Saison waren 42 von 363 Walfängern Norweger.

 

Walte r Rau war ein Pionier im deutschen Walfang. Im März 1935 stiftete er die Walter Rau Walfang A.G. Mit der Unterstützung von der deutschen Regierung kontrahierte er die Kocherei „Walter Rau" und acht Walschiffe, „Rau" I-VIII, bei der Deutschen Werft in Hamburg. Die Kocherei wurde in der Saison 1937-38 erstmals benutzt. „Walter Rau" war die dazumal best ausgestattete Walkocherei. In der ersten Saison waren 187 von insgesamt 391 Walfängern Norweger. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die vom Krieg beschädigte Kocherei repariert und modernisiert und letztendlich als Kriegserstattung an Norwegen überreicht. Die Kocherei wurde von Kosmos A/S übernommen und auf den Namen „Kosmos IV" umgetauft. Dies war die letzte und einzige norwegische Walkocherei die in der letzten Fangsaison 1967-68 in der Antarktis Walfang betrieben hat. Das Schiff wurde später an Japan verkauft.

 

Die Walkocherei „Unitas" wurde 1936-37 von der Deutschen Walfang-Gesellschaft Hamburg in Bremen gebaut. Die Tonnage von 21 845 Bruttotonnen machte diese Kocherei zur weltgrößten vor dem Krieg. Die Walboote „Unitas" I-VIII waren Kopien von englischen Walbooten. In der ersten Fangsaison nahmen 197 Norweger an der Expedition teil. Insgesamt bestand die Mannschaft aus 420 Männern. 1715 Wale wurden getötet. Daraus wurden 120 000 Fässer Walöl produziert. 1945 wurde „Unitas" als Kriegserstattung an England übergeben und auf den Namen „Empire Victory" umgetauft. Später wurde das Schiff an die Union Whaling Company in Süd Afrika verkauft und nochmals umgetauft, diesmal auf den Namen „Abraham Larsen" (1950-57) 1957 ging die Kocherei nach Japan und bekam den Namen „Nishin Maru".

 

In der Saison 1936-37 fingen die ältesten norwegischen Kochereien „C.A. Larsen" und „Skytteren" das erste Mal für eine deutsche Rederei. Die deutsche Margarinenindustrie gründete die „Margarine Rohstoff Beschaffungsgesellschaft (MRBG)" und ging mit zwei norwegischen Walfanggesellschaften eine Partnerschaft ein. Die Deutschen besaßen 40% der Aktien in den Gesellschaften A/S Blaahval und A/S Finhval. Die Norweger trugen mit den genannten Kochereien und anderen Walschiffen bei. Hinzu kommt, dass sie die Expeditionen betrieben. MRBG hatte vier Jahre lang einen Mietvertrag bevor die Fahrzeuge an Deutschland übertragen wurden.

 

1937 kaufte die deutsche Ölmühlen Rohstoff GmbH in Berlin die norwegische Kocherei „Sydis" und taufte sie auf den Namen „Südmeer" um. Ein Jahr später kaufte die Gesellschaft Ölmühlen-Walfang-Konsortium die aus England stammende Kocherei „Vikingen", und taufte das Schiff auf den Namen „Wikinger" um. Alle vier Kochereien: „C.A. Larsen", „Skytteren", „Südmeer" und „Wikinger" wurden von dem Hamburger Walfang-Kontor GmbH disponiert.

 

Die Kochereien „Jan Wellem", „C.A.Larsen" und „Skytteren" fingen drei Saisons für deutsche Redereien (1936-37 bis 1938-39) „Walter Rau", „Unitas" und „Südmeer" fingen in den Saisons 1937-38 und 1938-39 für Deutschland, die „Wikinger" jedoch nur in der Saison 1938-39.

 

DER ZWEITE WELTKRIEG

 

Im Frühling 1939 hörte der deutsche Walfang auf. Hitler plante den Invasionskrieg. Die deutsche Walfangflotte wurde umgebaut und ausgerüstet damit die Schiffe in der Kriegsmarine eingesetzt werden konnten. Mehrere der norwegischen Walfangexpeditionen, die in der Saison 1939-40 in der Antarktis fingen, dienten im Dienst der Alliierten, nachdem Deutschland Norwegen, im April 1940, okkupierte. Viele norwegische Walfänger gingen in den Kriegsdienst der Alliierten über. Die Kochereien dienten als Konvoifahrten über den Atlantik.

 

Im Januar 1941 wurden drei norwegische Kochereien, die noch immer Walfang betrieben, in der Antarktis von den Deutschen übernommen. Diese Fahrzeuge wurden im deutschen Kriegsdienst eingesetzt. Die Walfänger und die Mannschaften wurden nach Frankreich transportiert, wo sie erst nach langen Aufenthalten in Internierungslagern in Deutschland nach Norwegen zurückreisen konnten. Die deutsche Kriegsflotte brachte mehrere norwegische Walkochereien, die im Dienst der Alliierten standen, zum Sinken. Die zwei größten Schiffe der Norweger: „Kosmos" und „Kosmos II" wurden 1940 und 1942 versänkt. Als „Kosmos II", auf Grund von Torpedos eines deutschen U-Bootes unterging, starben 40 Personen.

 

Die gesamte Walfangausrüstung, die von den Deutschen im okkupierten Norwegen, beschlagnahmt wurde, wurde vom Direktor der Ersten Deutschen Walfang-Gesellschaft, Dietrich Menke, administriert. Norwegische Walboote wurden umgebaut und in der deutschen Kriegsmarine verwendet. Zusätzlich baute die Okkupationsmacht 55 Fahrzeuge in norwegischen Werften. Diese Kriegsschiffe wurden nach den Plänen von Walschiffen gebaut. Der Hintergrund war, die Kriegsschiffe nach dem Kriegssieg ohne großen Aufwand zu Walschiffen umzubauen. Dies wäre für den deutschen Walfang ein Triumph gewesen.

 

DER DEUTSCHE WALFANG NACH DEM ZWEITEN WELTKRIEG

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg unternahm der Direktor Dietrich Menke in der Ersten Deutschen Walfang-Gesellschaft m.b.H. mehrere Versuche wieder in den Walfang einzusteigen. Dieses Vorhaben wurde jedoch sofort von den Alliierten gestoppt. Deutsche Walfangmannschaften bemannten die heftig diskutierten „Olympic Challenger" Expeditionen in der ersten Hälfte der 1950-er, die vom Argentinier Aristoteles Onassis geleitet wurden. Onassis wurde es verboten norwegische Arbeitskräfte für den Walfang anzuheuern. Die Kochereien und Walschiffe wurden mit deutschen Walfängern bemannt, hauptsächlich aus Hamburg und Altona. Viele hatten bereits, aus den 1930-er Jahren, Erfahrung mit dem deutschen Walfang. Der Leiter und mehrere der Schützen waren früher norwegische Staatsbürger die sich im Ausland niedergelassen hatten. Onassis Walfangexpeditionen erzeugten weltweit großes Aufsehen. Sie fingen Wale im offenen Meer ohne Rücksicht auf internationale Abkommen und Quoten, Mindestmasse und Fanggebiete. Der Walfang wurde boykottiert und letztendlich, nach einer engen Zusammenarbeit zwischen dem norwegischen und dem deutschen Seemannsverbund, gestoppt.

 

In den Jahren nach dem Krieg war auch eine kleine Zahl Deutscher am landbasierten Walfang in Süd Amerika interessiert. In der Mitte der 1950-er Jahren und zu Beginn der 1960-er Jahren wurde außerdem eine kleine Zahl deutscher Walfänger, in den niederländischen „Willem Barendsz" Expeditionen, eingesetzt.


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